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„Der Mensch gestaltet den Prozess!“ -22. bfg-Gewerkschaftstag in Augsburg

Seite 3 März 2019

Wie die Landtagswahl und die Wahlen zu den Personalratsgremien findet auch der Gewerkschaftstag der Bayerischen Finanzgewerkschaft alle fünf Jahre statt. – „Nur“ alle fünf Jahre, wenn ich an die Diskussionen, das „Erlebnis“ Gewerkschaftstag und die Aufbruchstimmung denke, die von diesem Höhepunkt der Gewerkschaftsarbeit ausgehen kann. Denke ich dagegen an den mit dem Gewerkschaftstag verbundenen Kraftakt in Organisation und Vorbereitung … Ich freue mich jedenfalls riesig darauf!

Rund 360 Delegierte werden am 18. und 19. März im „Kongress am Park“ in Augsburg mit dabei sein. Zur öffentlichen Veranstaltung haben sich daneben mehr als 140 Ehrengäste angesagt, und wir hoffen dabei auch auf zahlreichen Besuch aus den Augsburger Dienststellen. Finanzminister Albert Füracker hat zugesagt die Hauptrede zu halten, und auch die Fraktionen des Bayerischen Landtags werden prominent vertreten ihre Positionen darlegen.
Der letzte Gewerkschaftstag hatte im November 2013 in Schweinfurt stattgefunden. Seit damals hat sich viel getan. Wir haben fünf Jahre der beschleunigten Digitalisierung unserer Verwaltungen erlebt und eine nie gekannte demografische Entwicklung. – Nie haben innerhalb weniger Jahre so viele Beschäftigte die Finanzverwaltung in den Ruhestand verlassen. Und zumindest seit mehr als vier Jahrzehnten hat es keine derart großen Anwärterjahrgänge mehr gegeben.
Die fünf Jahre seit Schweinfurt waren in vielerlei Hinsicht eine erfolgreiche Zeit, aber keine einfache! Zu gewaltig waren und sind die Anforderungen an die Beschäftigten, zu groß die Arbeitsbelastung angesichts stetig gewachsener und weiter wachsender Aufgaben. Von all dem wird auch der Geschäftsbericht künden, den die Landesleitung dem Gewerkschaftstag vorlegen wird und den dann auch die Ortsverbände erhalten werden.
Dort wird auch zu lesen sein von der Arbeit der bfg in den zurückliegenden Jahren. Die Organisation von Kundgebungsteilnahmen während der Tarifrunden ist dabei nur einer von sehr vielen Aspekten! – Dass hier jedes Mal mehr als 500 Kolleginnen und Kollegen teilgenommen haben, ist freilich etwas, worauf meine Mitstreiter und ich sehr stolz sind. Ebenso auf die Tatsache, dass sich heute gut 2.000 Kolleginnen und Kollegen mehr in Form ihrer Mitgliedschaft zur bfg bekennen als noch vor fünf Jahren!
Für die kommenden fünf Jahre müssen jetzt in Augsburg die Weichen gestellt werden. Inhaltlich wie personell.
Mit dem Motto „Der Mensch gestaltet den Prozess!“ erheben wir die Forderung, dass auch im Mittelpunkt digitaler Prozesse der Mensch zu stehen hat. Die Möglichkeiten digitaler Entwicklungen haben dem Menschen zu dienen, sie erweitern seine Recherche- und Entscheidungsmöglichkeiten, anstatt sie einzuengen. Ausgehend von diesem Motto wollen wir den Gewerkschaftstag nutzen, um verschiedene Facetten der Digitalisierung, ihre Chancen, Anforderungen und Gefahren zu diskutieren und Forderungen hierzu zu erheben. Daneben gilt es, über gut 500 Anträge zu beraten und zu beschließen.
Und doch scheinen gerade bei diesem Gewerkschaftstag die personellen Entscheidungen einen herausragenden Platz einzunehmen. Mit Johanna Markl verlässt nämlich eine Kollegin die erste Reihe der bfg, die 30 Jahre der Landesleitung angehört hat und dabei insbesondere mir und meinem Vorgänger den Rücken freigehalten hat, uns rechte Hand und Gedächtnis war, Kompass und vieles mehr.
Mit Helene Wildfeuer und Matthias Bauregger treten beide Bezirksvorsitzenden nicht mehr zur Wiederwahl an. Helene Wildfeuer kann dabei auf eine beinahe 23-jährige Amtszeit zurückblicken, Matthias Bauregger auf mehr als 14 Jahre als Bezirksvorsitzender. Auch sie haben sich mit ihrer Arbeit große Verdienste um die bfg erworben.
Neben diesen drei „ruhestandsbedingten“ Veränderungen kandidieren zwei weitere Stützen der bfg-Arbeit nicht mehr für die Landesleitung: Thomas Wagner will nach über zwei Jahrzehnten, in denen er in der Medienarbeit der bfg Maßstäbe gesetzt hat, Helene Wildfeuer im Bezirksvorsitz nachfolgen (und damit dann doch wieder der Landesleitung angehören). Christoph Werwein, der neben seinem schriftstellerischen Talent vielfältiges Engagement in die Arbeit eingebracht hat, will sich aus nachvollziehbaren Gründen in seiner Arbeit stärker auf Nürnberg konzentrieren und für die Bezirksleitung kandidieren.

Alles Weitere in der nächsten Ausgabe der bfg-Zeitung!