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bfg zeigt Flagge bei Warnstreik und Demo in Nürnberg

600 Kolleginnen und Kollegen aus Finanzverwaltung dabei – Wildfeuer und Strehle fordern Arbeitgeber auf ein abschlussfähiges Angebot vorzulegen

Am kommenden Donnerstag und Freitag finden in Potsdam die wohl entscheidenden Verhandlungen im Rahmen der Einkommensrunde 2019 statt. Am heutigen Dienstag machten der dbb und seine Mitgliedsgewerkschaften noch einmal Druck auf die Arbeitgeber und riefen ihre Mitglieder zur Teilnahme an Warnstreiks und Protestaktionen auf. In Nürnberg waren dabei 600 Kolleginnen und Kollegen aus der gesamten bayerischen Finanzverwaltung dem Aufruf der bfg zur Teilnahme am Warnstreik und der Protestveranstaltung gefolgt. Angeführt von bfg-Landesvorsitzendem Gerhard Wipijewski und Bezirksvorsitzender Helene Wildfeuer haben die Finanzer lautstark Flagge gezeigt und die Forderung nach 6% mehr Einkommen mindestens aber 200 Euro eindrucksvoll unterstützt. Helene Wildfeuer und Christoph Strehle sprachen auf der abschließenden Kundgebung und forderten die Arbeitgeber auf, in der nächsten Verhandlungsrunde ein abschlussfähiges Angebot auf den Tisch zu legen.

Ab 10 Uhr versammelten sich die Kolleginnen und Kollegen aus ganz Bayern auf dem Aufseßplatz in Nürnberg unter dem großen bfg-Ballon, um sich mit bfg-Westen, bfg-Fahnen, bfg-Transparenten und Trillerpfeifen auszurüsten. Angeführt vom stv. dbb-Vorsitzenden Volker Geyer, bfg-Vorsitzendem Gerhard Wipijewski, bfg-Bezirksvorsitzender Helene Wildfeuer und dbb-Jugend-Vize Christoph Strehle setzte sich der Protestzug dann unter dem ohrenbetäubenden Lärm hunderter Trillerpfeifen mit der bfg an der Spitze in Richtung Fußgängerzone in Bewegung. Vor der Lorenzkirche sprachen dann neben Volker Geyer auch Helene Wildfeuer und Christoph Strehle.

Wildfeuer, bfg-Bezirksvorsitzende und Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, freute sich, dass so viele Kolleginnen und Kollegen dem Aufruf gefolgt waren und den Arbeitgebern heute die Stirn bieten würden.
Tarifbeschäftigte und Beamtinnen und Beamte könnten nur Seite an Seite das Ziel erreichen. Schließlich gehe es um 6 Prozent mehr für Tarifbeschäftige und um 6 Prozent mehr für Beamtinnen und Beamte!
„Der Beamtenstatus ist ein Qualitätsmerkmal! Er ist ein starker Anreiz für gut ausgebildete junge Menschen, sich für den öffentlichen Dienst zu entscheiden. Die Rechnung geht aber nur auf, wenn die Bezahlung stimmt! Deshalb fordern wir zu Recht die wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf den Beamtenbereich!“
Es gehe um eine bessere Bezahlung für die Menschen, die tagtäglich dafür sorgen, dass es rund läuft im Hause „Staat“. „Wie diejenigen, die in den Finanzämtern dafür sorgen, dass überhaupt Geld in die Haushaltskassen fließt“, rief sie den hunderten Kolleginnen und Kollegen in den bfg-Westen zu.

„Im Kampf um die besten Köpfe werden die öffentlichen Arbeitgeber immer mehr zu zahnlosen Tigern“, stellte der Vize-Vorsitzende der dbb Jugend-Bund Christoph Strehle fest. „Deshalb sind unsere Forderungen keineswegs unverschämt, sondern dringend notwendig: Um weiterhin gute Nachwuchskräfte zu bekommen, müssen wir sicherstellen, dass der öffentliche Dienst zukunftsfähig bleibt“, sagte Strehle, der stv. Landesjugendleiter vom Finanzamt Kaufbeuren.

„Wir können es nicht mehr hören, was nicht geht und was die Arbeitgeber nicht können oder wollen. Am Freitag hat das Statistische Bundesamt aktualisierte Zahlen vorgelegt, die alle Argumente gegen unsere Forderung endgültig vom Tisch fegen: Allein 2018 haben die Länder einen Überschuss von 11.1 Milliarden Euro erwirtschaftet: Es ist genug Geld da, um einen Tarif-abschluss zu gestalten, vom dem alle profitieren: Die Beschäftigten im Landesdienst, indem ihre Leistungen angemessen gewürdigt werden; Der öffentlichen Dienst an sich, wenn er als Arbeitgeber attraktiv und konkurrenzfähig für die Zukunft aufgestellt wird; Und nicht zuletzt: Die Bürgerinnen und Bürger, die eine moderne Verwaltung mit zufriedenen Beschäftigten zu schätzen wissen“, sagte dbb Fachvorstand Tarifpolitik Volker Geyer vor Demonstrierenden auf dem Lorenzplatz. „Schluss mit dem Taktieren, lassen Sie uns endlich verhandeln, Herr Senator Kollatz“, so Geyers Appell an den TdL-Verhandlungsführer.

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