Herbstsitzung des bfg-Landesvorstands in München
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bfg-Landesvorstand beriet anstehende Themen bei Herbstsitzung in München

MdL Wolfgang Fackler und LfF-Präsident Klaus Herzog zu Gast

Die zweitägige Herbstsitzung des Landesvorstandes der Bayerischen Finanzgewerkschaft fand in München endlich wieder in Präsenz statt. Nachdem die beiden bfg-Bezirksvorstände mit ihren Vorsitzenden Birgit Fuchs und Thomas Wagner im Vorfeld getagt hatten, kamen am Nachmittag des ersten Tages die Vertreter aus Nord- und Südbayern zusammen, um sich gemeinsam über die Themen auszutauschen, die aktuell anstehen. Bfg-Vorsitzender Gerhard Wipijewski eröffnete die Sitzung mit einem Bericht über die vergangenen Monate, die natürlich geprägt waren vom allgemeinen Corona-Geschehen und all dem, was zum Teil sehr kurzfristig geplant, besprochen und umgesetzt werden musste. Ein großer Punkt war die Personalratswahl im Frühsommer 2021, bei der die bfg mit hervorragenden Ergebnissen abgeschnitten hatte. Großer Dank gilt hier besonders den Ortsverbänden, die in den Ämtern die Fahne der bfg hochgehalten haben.

bfg-Vorsitzender Wipijewski verabschiedet Gerlinde Woppmann in den Ruhestand

Apropos Fahne! Die aktuell eher zäh laufenden Tarifverhandlungen und die schwierige Gemengelage wurden ausgiebig diskutiert. An den bundesweit angesetzten „Aktiven Mittagspausen“ beteiligten sich auch viele bayerische Finanzämter, wo die Aktion gut angenommen wurde. Der Landesvorsitzende machte in diesem Zusammenhang deutlich, wie wichtig es sei, unsere Forderungen nicht nur zu formulieren, sondern dafür bei Bedarf auch auf die Straße zu gehen – zahlreich und laut. So wie es aussieht, wird es hierfür bald Gelegenheit geben.

Ehrenmitglied Wolfgang Kunte wird für 60 Jahre bfg-Mitgliedschaft geehrt

Zum Abschluss des ersten Sitzungstages standen auch Ehrungen an. In den verdienten Ruhestand verabschiedet wurde Gerlinde Woppmann, die im Laufe von fast 50 Dienstjahren in zahlreichen Ämtern und Funktionen in bfg, BBB und Personalvertretung mit viel Engagement am gewerkschaftlichen und dienstlichen Geschehen mitgewirkt hat. Für sagenhafte 60 Jahre Mitgliedschaft in der bfg ehrte der Landesvorstand das bfg-Ehrenmitglied Wolfgang Kunte. Auch er war auf allen Ebenen und viele Jahrzehnte im Einsatz für die bfg und die Steuerverwaltung. Gerhard Wipijewski sprach Gerlinde Woppmann und Wolfgang Kunte Dank und Anerkennung aus. Beide versprachen, der bfg auch weiter verbunden zu bleiben. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurde die stellvertretende Bezirksvorsitzende Martina Sixt geehrt.

LaVo-Mitglied und stellvertretende Bezirksvorsitzende Martina Sixt wird für 25 Jahre bfg-Mitgliedschaft geehrt

Am zweiten Tag erwartete der Landesvorstand zwei interessante Gäste. Einer Diskussion über die aktuellen Themen in der Steuerverwaltung stellt sich unser Mitglied MdL Wolfgang Fackler, der im Landtag dem Ausschuss für Fragen des öffentlichen Dienstes vorsteht. Außerdem war der Präsident des Landesamtes für Finanzen, Klaus Herzog, für einen Austausch über den Bereich der Staatsfinanz zugegen.

MdL Wolfgang Fackler brachte mehrfach seine Wertschätzung für den Einsatz der bayerischen Finanzverwaltung zum Ausdruck. Auch und gerade in Zeiten der Pandemie habe der öffentliche Dienst seinen Beitrag mit viel Flexibilität und Engagement geleistet. Dass dies auch bei den aktuellen Tarifverhandlungen und den anschließenden Besoldungsanpassungen honoriert werden müsse, sei ihm ein Anliegen, wenngleich die Haushaltslage sicherlich keine einfache sei.

bfg-Mitglied und MdL Wolfgang Fackler tauscht sich mit dem LaVo aus

Darüber hinaus berichtete Fackler aus den Tätigkeiten seines Ausschusses, wo in letzter Zeit auch eine Novellierung des Personalvertretungsgesetzes diskutiert wurde. Landesvorsitzender Wipijewski bedankte sich für die Unterstützung des Ausschusses in vielen Bereichen. Als Problem schilderten die bfg-Vertreter die Personalsituation, die einen großen Bedarf an Nachwuchskräften zur Folge habe. Leider machten viele Faktoren die Gewinnung dieser Kräfte schwierig. Neben der Frage der Attraktivität der Arbeitsplätze mit Blick auf Einsatzort, Bezahlung und Konkurrenzfähigkeit machte die bfg die Notwendigkeit einer Reform des LPA-Verfahrens deutlich. Vor allem der zeitliche Ablauf erschwere die Nachwuchsgewinnung – für beide Seiten. Fackler sicherte zu, sich des Themas anzunehmen.

Klaus Herzog, Präsident des LfF berichtet aus der Staatsfinanz

Der Präsident des Landesamts für Finanzen brachte den Mitgliedern des Landesvorstandes anhand detaillierter Ausführungen nahe, wie seine Behörde personell und organisatorisch durch die Monate der Pandemie gekommen sei. Hierbei sei es nicht nur gelungen, die normalen Verfahren am Laufen zu halten, sondern auch sehr kurzfristige zusätzliche Aufgaben, wie zum Beispiel die Übernahme der Auszahlung der Verpflegungsgelder für Krankenhäuser, die Auszahlung des Kinderbonus und der Corona-Leistungsprämien für Lehrkräfte und die Gesundheitsämter wurden gemeistert.

Ähnlich wie in der Steuerverwaltung sei die bereits fortgeschrittene Digitalisierung der Staatsfinanzverwaltung und die schnell eingerichteten Homeoffice-Möglichkeiten entscheidend bei der Bewältigung dieses Kraftakts gewesen. Gerhard Wipijewski stimmte den Einschätzungen des Präsidenten zu und betonte die Wichtigkeit des Landesamts für Finanzen für den gesamten öffentlichen Dienst.